Laager Erinnerungen

Eine Zeitreise durch Laage

Eine lustige „Schweinefahrt“ mit Hindernissen

Ein Schwein auf der Straße?

Ludwig Deicke, ein Laager Urgestein und einer noch der wenigen Zeitzeugen der ehemaligen Laager Ackerbürgerschaft, erlebte vor nicht allzu langer Zeit eine nicht alltägliche, sehr lustige Geschichte. Einer ganz alten Tradition folgend, wollte er vor längerer Zeit wieder ein Hausschwein schlachten.

Das wurde vor vielen Jahren sehr oft, besonders auch noch in den ersten Nachkriegsjahren, in den Kleinstädten so gehandhabt.

Doch in früheren Zeiten bestellte man den Schlachter nach Hause und alle Arbeiten wurden auf dem Hof, in der Waschküche oder in der Küche im Haus erledigt.

In neuerer Zeit hingegen muss man das zu schlachtende Schwein zum Schlachter bringen, um es dort fachgerecht zu töten und für die weitere Bearbeitung zubereiten zu lassen. Diesen neuen Weg musste auch Ludwig Deicke gehen. So fuhr er nun schon einige Jahre jeweils ohne besondere Zwischenfälle zum Schlachter Nehring nach Goldewin, etwa 25 Km von Laage entfernt. Bis auf eine Fahrt vor wenigen Jahren, sonst verlief immer alles problemlos, da erlebten Ludwig Deicke und der Fahrer Kulik aus Laage eine lustige Geschichte.

Was war geschehen?

Wie immer beluden sie schon am frühen Morgen den PKW – Anhänger mit einem drei bis vier Zentner schweren Schwein, das sich nur quietschend und mit leichter Gewaltanwendung auf den Hänger bugsieren ließ. Aber mit vereinten Kräften schafften sie es und meinten danach, alles wie immer richtig gemacht zu haben. In diesem Glauben ging es dann ab nach Goldewin.

Der Fahrer Kulik und Ludwig Deicke unterhielten sich über Gott und die Welt, freuten sich und hörten etwas gelangweilt Radiomusik. Plötzlich hinter Weitendorf hörten sie eine Warnmeldung im Radio. Sie lautete etwa so:

„An alle Kraftfahrer! Es besteht Unfallgefahr wegen eines auf der Fahrbahn laufenden Schweines zwischen Laage und der Laager Kreuzung“.

„Na so wat, dat kann uns doch konnig passieren“

meinten beide.

Unbekümmert fuhren sie deshalb weiter. Kurze Zeit danach wurden sie von einem anderen Fahrzeug gebeten, doch bitte anzuhalten. Jetzt wurden beide jedoch stutzig und meinten gleichermaßen. Oh, oh ist es auch vielleicht sogar unser Schwein? Deshalb raus aus dem Wagen und nach hinten zum Hänger. Und siehe da, es war unser Schwein. Die Klappe war runter und das Schwein war weg.

Wir fuhren schnell wieder ein Stück zurück und erblickten das Schwein seelenruhig am Landweg zum Lantower-Wald an den Leitplanken stehen, als wenn es sagen würde:

„Hallo, ich gehöre doch zu euch!“

Das Schwein ließ sich ohne große Schwierigkeiten wieder auf den Hänger bugsieren und erneut ging es ab in Richtung Goldewin. Alle, sogar das Schwein waren froh wieder beisammen zu sein.

Ja, so kann es einem ergehen!

Erlebt und erzählt von Ludwig Deicke, weitererzählt von Fritz Abs, aufgeschrieben von E. A. Dahl

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