Vor vielen Jahren, und zwar bevor das „Türmchengebäude“ abgerissen wurde, gab es auf dem dortigen Grundstück einen kleinen Ententeich. Mitten darauf stand ein mit Schilfrohr gedecktes Entenhaus. Das kleine runde Entenhaus, drinnen gerade einmal Platz für 3 bis 4 Personen hatten wir, damit meine ich die beiden jüngeren Söhne des Stadtmusikdirektors Hermann Siggelkow, Horst und Fredy Siggelkow, Dieter Baade, Harry Peters und ich, in Kindermanier „erobert“ und „besetzt“. Wir waren damals alle so um die 12 Jahre herum und wohnten in der Bahnhofstraße und in der St.-Jürgen-Straße.
Da das Entenhaus zeitweilig nicht von Enten und Gänsen besetzt war, nahmen wir es in Beschlag und nutzten es als Versteck und als Raucherhöhle zum Ausprobieren von selbstgedrehten Zigarren aus Tabakresten, die wir uns aus Gartenlauben und Dachböden „besorgten“. Eingerollt in getrockneten Kastanienblättern waren das dann unsere „Zigarren“.
Doch der dicke Qualm, der durch das undichte Dach hervortrat und gen Himmel stieg, wurde uns alsbald zum Verhängnis. Der Qualm verriet unser Versteck und Menschen, die die Bahnhofstraße entlang gingen scheuchten uns auf und vertrieben uns. Über die hohe Treppe in Richtung der Kleingartenanlage und über die Ücker hinweg, verzogen wir uns dann in Richtung Stadtwald und Sportplatz. Ein Nachspiel hatte unser Raucherversuch nicht. Eine Wiederholung haben wir aber dennoch vermieden.