Laager Erinnerungen

Eine Zeitreise durch Laage

Heinz Stemwedel – Der Sport war sein Leben

Erinnerungen an meinen Vater Heinz Stemwedel

Sibylle Schult

Seit seiner Kindheit hatte er sich dem Sport verschrieben. Bereits in der Schule nahm er die ersten Siegerurkunden für leichtathletische Erfolge in Empfang. Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges erzielte er durch intensives Training, damals noch ohne Sportlehrer und Aschenbahn, auf den Mittelstrecken gute Erfolge. Durch den Krieg wurde diese Entwicklung unterbrochen. 1948 kehrte mein Vater aus russischer Gefangenschaft zurück. Er wurde dann Mitglied der BSG Traktor Laage und half überall dort, wo er gebraucht wurde. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Handballmannschaft der BSG bald von der Kreisklasse in die Bezirksliga aufsteigen konnte. Er begann auch wieder mit dem Leichtathletiktraining. Jetzt auf der Aschenbahn in Laage. Nachdem er seine aktive Laufbahn als Handballspieler aufgeben musste, übernahm er als Übungsleiter die Frauen-Handballmannschaft und trainierte Mädchen und Jungen der Laager Oberschule in der Leichtathletik. Sein Streben ging dahin, Laager wieder eine starke Sektion Leichtathletik zu bilden.

Seit Jahren traten dann immer wieder junge Leichtathleten aus Laage bei Sportveranstaltungen des damaligen Bezirks Schwerin auf. Sie belegten viele vordere und sogar erste Plätze bei Bezirkssportveranstaltungen bis hin zur Teilnahme an den Meisterschaften der DDR. Dreimal die Woche war auf dem Laager Sportplatz Training angesagt, wobei meine Schwester und ich auch immer mit antreten mussten. Oft waren dann noch die Wettkämpfe an den Wochenenden, sehr zum Leidwesen meiner Mutter, denn für das Familienleben blieb wenig Zeit. Somit regierte der Sport bzw. die Liebe zum Sport viele Jahrzehnte sein Leben und die Erfolge seiner Schützlinge trieben ihn immer an weiter zu machen. Auch er selbst nahm weiter an vielen Bezirks- und Republiksportfesten in seiner Altersklasse teil und errang dort oft vordere Plätze.

Vor allem die guten Ergebnisse, die er als Trainer erzielen konnte, machten ihn Stolz auf seine Athleten z.Bsp. Sigrid Aben, mehrfache Bezirksmeisterin auf den Mittelstrecken und 7. Der DDR-Crossmeisterschaften. Oder ihre Schwester, Gerlinde Aben, dir zur KJS nach Güstrow kam sowie Doris Lorenz, die zum Leistungszentrum des Bezirkes delegiert wurde. Beide errangen erste Plätze bei Bezirksmeisterschaften. Weitere erfolgreiche Sportler, die er trainierte, waren Alfred Brodehl, Waldemar Trott, Hanne Bukowski, Rosi Eisfeld, Elke England und Annelie Nienberg.

Er selbst qualifizierte sich ebenfalls weiter und erwarb die Befähigung, um als internationaler Kampfrichter in der Leichtathletik zu fungieren. Seinen internationalen Einsatz hatte er bei einem Leichtathletikwettkampf in Schwerin.
Somit hat sich seine jahrelange, unermüdliche Arbeit für den Laager Sport gelohnt. Sein Interesse am Sport behielt er all die Jahre weiter bei. Die sportliche Entwicklung in Laage interessierte ihn besonders. Er verfolgte fast jede Sportsendung und jedes sportliche Ereignis. Selbst in den letzten Wochen seines Lebens, schon schwer von Krankheit gezeichnet, verfolgte er die Olympischen Spiele in Sydney 2000 intensiv. Sein großes Interesse am Sport begleitete ihn sein Leben lang. Er wäre sicher glücklich, wenn er noch miterleben könnte, wie umfangreich, erfolgreich und beständig der Sport noch heute in Laage existiert und gelebt wird.

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